Home-Office

Was man vor Jahren noch langweilig als Heimarbeit bezeichnete, ist momentan als modernes Arbeitsmodell in aller Munde. In einigen Unternehmen ist es bereits ganz normal, dass Mitarbeiter von zu Hause ausarbeiten, und der Trend in Richtung Home-Office ist definitiv steigend.

Was versteht man unter Arbeiten im Home-Office?

Arbeiten im Home-Office bedeutet, dass man einen Teil oder auch generell seine beruflichen Aufgaben von zu Hause aus erledigt. Dieses Modell ist besonders im Vertrieb, zum Beispiel bei Immobilienmaklern, schon seit langem üblich. Sie befinden sich entweder im Außendienst vor Ort bei Kunden oder erledigen die Büroarbeit von zu Hause aus. Doch auch in anderen Branchen und besonders in jungen Unternehmen wird das Arbeiten im Home-Office immer beliebter.

In Deutschland wurde bislang nicht unbedingt von Home-Office gesprochen, sondern eher von Telearbeit oder E-Work.

Tipp:

Das Home-Office kann sich auch auf dem Balkon, im Garten oder in einem Hotel befinden. Das bietet eine große Flexibilität.

Formen des Home-Office

Es gibt in Deutschland drei verschiedene Arten von Home-Office:

  1. Teleheimarbeit oder heimbasierte Telearbeit:

Hier arbeitet der Mitarbeiter ausschließlich von zu Hause aus, sodass das Home-Office dem Vollarbeitsplatz entspricht.

  1. Alternierende Telearbeit:

Bei der alternierenden Telearbeit verrichtet der Mitarbeiter seine Aufgaben abwechselnd im Home-Office und im Unternehmen. Diese Form ist die häufigste. Sie dient vor allem dazu, Betriebskosten zu senken, da nicht alle Angestellten gleichzeitig im Büro sind und somit weniger Arbeitsplätze eingerichtet werden müssen.

  1. Mobile Telearbeit:

Bei diesem Modell arbeitet der Mitarbeiter von überall aus, sei es in einem Café, in der Bahn oder auf dem eigenen Balkon. Die mobile Telearbeit ist in der Regel im Vertrieb oder Consulting anzutreffen.

Warum wird es in Zukunft mehr Home-Office geben?

Ein Blick in Züge und Bahnen lässt erahnen, wohin die Reise geht. Im Zuge der Digitalisierung und des mobilen Internets verändert sich unsere Arbeitswelt radikal. Notebooks, Laptops und Smartphones sind allgegenwärtig und werden immer mehr für das mobile Arbeiten genutzt. In Zügen und Bahnen werden E-Mails beantwortet, Präsentationen vorbereitet und dank breitbandiger Mobilfunknetze kann sogar von unterwegs auf Firmensoftware zugegriffen werden.

Flexibles Arbeiten gewinnt immer mehr an Bedeutung, sowohl für Arbeitnehmer als auch für Unternehmen, die sich als moderne Arbeitgeber positionieren möchten. Während der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen erstmals Erfahrungen mit Home-Office gemacht und dabei Chancen sowie finanzielle Aspekte wie den geringeren Bedarf an teuren Büroflächen entdeckt.

Obwohl einige Unternehmen das Home-Office immer noch ablehnen, aus Angst vor fehlender Kontrolle, gehen sie den falschen Weg. Die neue Generation von Fachkräften hat klare Vorstellungen hinsichtlich zeitlicher Flexibilität und lässt sich nicht mehr mit dem traditionellen 9-zu-5-Job ködern. Telearbeit wird immer mehr zu einem bedeutenden Bestandteil des Employer Branding. Zudem erlauben moderne Technologien bereits seit einiger Zeit die Kontrolle der im Home-Office erledigten Arbeit.

Tipp:

Arbeitgeber sind oft bereit, beim Einrichten des Home-Office nicht nur für die technische Ausstattung zu sorgen, sondern sich auch an den Kosten für Schreibtisch und Stuhl zu beteiligen. Diese Kosten sind für Arbeitgeber steuerlich absetzbar.

Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer

Arbeitnehmer haben mehrere Gründe, die für das Arbeiten im Home-Office sprechen. Zum einen bieten flexible Arbeitszeiten die Möglichkeit, Beruf und Familie gut miteinander zu vereinbaren. Ein weiteres Argument ist die Ruhe und Selbstbestimmung, die ein produktiveres Arbeiten fördern kann. Zudem verringert sich die Gefahr, sich gegenseitig mit Krankheiten anzustecken.

Es gibt jedoch auch Nachteile, die mit dem Home-Office verbunden sein können. Einige Arbeitnehmer bedauern den fehlenden Kontakt zu Kollegen, während andere sich durch private Angelegenheiten oft zu sehr ablenken lassen.

Generell werden vom Arbeitnehmer im Home-Office eine hohe EigenDisziplin und ein ausgeprägtes Zeitmanagement erwartet, damit das Modell funktionieren kann. Hier sind alle Vor- und Nachteile in einer Tabelle zusammengefasst:

Vorteile für Arbeitnehmer

Nachteile für Arbeitnehmer

Flexible Arbeitszeiten

Kernarbeitszeit für Erreichbarkeit

Keine störenden Kollegen

Soziale Isolation

Besserer Freizeitausgleich

Fehlende interne Informationen

Zeitersparnis – kein Arbeitsweg

Verschwimmen der Grenzen zwischen Beruf und Privatleben

Effektive Nutzung kreativer Phasen

Fehlende Pausen

Höhere Eigenverantwortung

Ablenkung durch private Angelegenheiten

Mehr Motivation

Probleme mit Technik

 

Vor- und Nachteile für den Arbeitgeber

Auch Arbeitgeber berichten von Vor- und Nachteilen der Arbeit im Home-Office. Ein Vorteil besteht darin, dass sie den Interessen ihrer Angestellten entgegenkommen und dadurch ein arbeitnehmerfreundliches Image fördern. Auch die Kostenersparnis in Bezug auf Betriebskosten wird positiv erwähnt. Zudem werden Aufgaben oft schneller und zuverlässiger erledigt, wenn Arbeitnehmer ohne Ablenkungen von zu Hause aus arbeiten können.

Alle Vor- und Nachteile für Arbeitgeber sind wie folgt zusammengefasst:

Vorteile für den Arbeitgeber

Nachteile für den Arbeitgeber

Erhöhte Produktivität

Mangelnde Kontrolle

Kostenersparnis

Mangelnde Datensicherheit

Weniger Arbeitsausfall durch Krankheit

Fehlende Möglichkeiten zur Einrichtung eines Heimbüros

Bessere Mitarbeiterbindung durch zufriedene Mitarbeiter

Mögliche Abdrängung des Arbeitnehmers in die Selbstständigkeit

Positives Image

Fehlende Identifikation des Arbeitnehmers mit dem Unternehmen

Weniger betriebliche Arbeitsplätze erforderlich

 

Schnellere Rückkehr der Arbeitnehmer nach Auszeiten (Elternzeit, Krankheit, Mutterschutz)

 

Tipp:

Es wurden bereits gute Programme entwickelt, mit denen die Arbeitszeitkontrolle der Mitarbeiter und der Fortschritt bei Projektbearbeitungen gut überwacht werden können.

Steuerliche Aspekte

Die Voraussetzungen, um ein Arbeitszimmer aufgrund von Home-Office steuerlich absetzen zu können, sind streng und eng gefasst.

Um sicherzustellen, dass das Arbeitszimmer ausschließlich dem Zweck der Einkunftserzielung dient, dürfen darin nur ein Schreibtisch, ein Stuhl und Bücherregale oder Bücherschränke vorhanden sein. Eine Couch oder ein Fernseher würden das Arbeitszimmer bereits in einen häuslichen Bereich verwandeln und es würde steuerlich nicht mehr berücksichtigt werden.

Alternativ besteht seit 2020 die Möglichkeit, pauschale Beträge pro Tag bis zu einem jährlichen Maximalbetrag in der Steuererklärung geltend zu machen.

Arbeitsvertrag

In der Regel wird im Arbeitsvertrag eine Vereinbarung für die Arbeit im Home-Office festgehalten. Dabei werden wichtige Punkte wie Arbeitszeiten, Kernzeiten für die Erreichbarkeit und bereitgestellte Arbeitsmittel vereinbart.

Versicherungen

Arbeitnehmer stehen grundsätzlich unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung, auch wenn sie im Home-Office arbeiten. Dies gilt jedoch nur für den reinen Arbeitsbereich. Auf dem Weg zur Toilette oder in die Küche in der Wohnung sind Arbeitnehmer nicht versichert.

Für weiterführende Informationen zu den genannten Themen empfehle ich die entsprechenden staatlichen Institutionen: